Balasn – süßes Geheimnis des Seewinkels
Das Rezept für Balasn findet man nur noch in handgeschriebenen Kochbüchern, und das nur in ein paar Dörfern im Herzen des Seewinkels – Apetlon, Illmitz und Frauenkirchen. Es sind herrlich mürbe Teigtaschen, mit einer süßen Mischung aus geriebenen Winteräpfeln, Zucker, Zimt und Rum, die in Schmalz oder Pflanzenöl herausgebacken werden. Ein Mädchen, dass die Balasn nicht schön „raftln“ konnte, durfte in alten Zeiten erst gar nicht heiraten. Schließlich waren sie der süße Abschluss jeden Weihnachtsfestes oder anderer Feiern in der Winterzeit.
Im Gasthaus zum Fröhlichen Arbeiter in Apetlon wird ein solches handgeschriebenes Rezept gehütet. Die Zutaten sind ins Büchlein geschrieben, die Zubereitung aber hat Frau Tschida im Kopf. Dort wird in den kalten Monaten Balasn mit Süßwein-Zabaione serviert, schließlich ist der Sinn dieses Rezeptes, die Lageräpfel zu verarbeiten.
Früher wurden die Balasn nach der Zubereitung in einem kalten Zimmer gelagert – die gab es früher im Winter reichlich. Wenn der Festtag kam, wurden sie frisch im Schmalz ausgebacken. Heute kann man die Balasn auch wunderbar vorbereiten und einfrieren und dann – noch gefroren – rausbacken. Wer kein Schmalz verwenden will, nimmt neutrales Pflanzenöl.
Rezept Balasn
Zutaten für ca. 65 Stück
Teig
- 1/2 l Milch
- 1 kg Mehl
- 250 g Butter
- 9 Dotter
- 2 EL Staubzucker
- 2 EL Rum
- Salz
Fülle
- 3 kg Äpfel geraspelt
- Zucker, Zimt, Zitronen
Zubereitung
Für den Teig Mehl und Butter abbröseln. Fingerwarme Milch, Dotter, Rum, Staubzucker und eine Prise Salz verrühren und dazugeben. Mit dem Kochlöffel oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten.
Für die Fülle die Äpfel raspeln und mit Zimt und Zitrone verfeinern.
Den Teig teilen und zu Rollen formen. In kleine Stücke teilen, zu Kugeln rollen und diese zu runden Teigflecken auswalken. In die Mitte ca. 1 TL Äpfel geben und einen 2. Teigfleck drauflegen. Mit den Fingern (siehe Foto) „rafteln“. In heißem Schmalz oder Öl ausbacken, bis die Ränder knusprig sind, danach mit Staubzucker bestreuen.
Im Gasthaus Zum fröhlichen Arbeiter serviert man eine Süßwein-Zabaione dazu.