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Wild aus Leidenschaft

Wir besuchen Hannes Tschida in seinem Gasthaus zum fröhlichen Arbeiter in Apetlon. Ein Hirschgeweih dort, Weinempfehlungen auf kreidebeschriebenen Tafeln da, und eine waldgrüne Bar inmitten der Gaststube. Vor dem Gasthaus parkt ein mächtiger Jeep, der die Leidenschaft des Hausherrn für das Wild und die Jagd erahnen lässt. Seit 1923 hat sich eines nicht geändert: Hier trifft man sich seit jeher nach der Arbeit auf ein Glaserl Wein oder ein Gespräch unter Freunden.

Blick nach vorne – nur kein Stillstand

Auf die Frage, was er künftig plant, denkt Hannes Tschida nur ganz kurz nach. Immer nach vorne blicken, neue Ideen umsetzen, doch keinesfalls Stillstand. Erst vor kurzem wurde der große Saal renoviert. Moderne Leuchten und ein meterlanger Weinklimaschrank stechen ins Auge. Für vinophile Menschen ein Paradies. Im Reifeschrank hängen mächtige Brocken Dry-Aged-Beef, Ribeye und Koteletts vom Duroc Schwein, die er bei speziellen Fleischliebhaber Tagen gegen Voranmeldung anbietet.

Angebot erweitern

Im Burgenland fehlt ihm vor allem die fehlende Mobilität für seine Gäste, die auch gerne einmal die Weinkarte durchprobieren und das Auto stehen lassen möchten. Gutscheine für Taxitransfers wären die Lösung und er ist zuversichtlich, dass diese gut angenommen und seine Kollegen in der Gastronomie gerne ihren Beitrag dazu leisten würden.

Inspiration und Weiterbildung – ein Muss

Hannes Tschida wünscht sich ein spezielles Angebot zur Schulung seiner Mitarbeiter*innen betreffend Wein-, aber auch Lebensmittelkunde, zum Beispiel in der Patisserie. Die Gäste möchten Geschichten hören und setzen gewisse Kenntnisse voraus. Er selbst holt sich viele Ideen, indem er andere Regionen und Betriebe besucht. Das inspiriert ihn.

Qualität steigern – das Credo

Mit dem Gedanken immer einen Schritt voraus weiß der Vollblutgastronom, dass gelebte Gastfreundschaft mehr als nur essen und trinken bedeutet. Regionalität zu leben heißt, keine Kompromisse einzugehen. Geradlinig, eindeutig und qualitativ hochwertig. Gelernt hat er es definitiv. Seine Familie führt das Gasthaus nun bereits in der vierten Generation. Als Mitglied bei den Schmankerlwirten Burgenland steht die traditionelle burgenländische Küche und die Region im Fokus. Die Partnerschaften mit den Produzenten sind längst gefestigt. So stammen saisonale Produkte wie Wild, Fisch, Fleisch und Gemüse natürlich aus der Region. Geschmacklich zieht sich die Qualität der Produkte bis zu den Geschmacksknospen hindurch. Nicht umsonst wurde Hannes Tschida vom Wirtshausführer zum Wirt 2022 gekürt.

Stroganoff von Wildfilets – Kräuter Grießstrudel – Preiselbeer-Ingwerschaum

Stroganoff von Wildfilets (Zutaten für 4 Personen)

  • 2 Schalotten
  • 2 Essiggurkerl
  • 150 g Pilze
  • 50 g Speck
  • 1 EL Rosmarin klein gehackt
  • 1 roter Paprika, Haut abgeschält und fein gewürfelt
  • 600 g Wildfilets (Reh, Hirsch, Wildschwein)
  • Salz, Pfeffer
  • 1 TL grober Dijonsenf
  • 50 g Butter
  • 50 ml Portwein
  • 300 ml Wild- oder Kalbsfond
  • 125 ml Sauerrahm
  • 1 Bund Petersilie

Schalotten schälen und fein schneiden. Essiggurkerl, Pilze und Speck in feine Streifen schneiden. Rosmarin fein hacken. Filets in Streifen schneiden und mit Salz, Pfeffer, Senf würzen. In heißer Butter anbraten. Das Fleisch aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Im Bratensatz die Schalotten, Gurkerl, Pilze, Speck, Rosmarin und Paprika anbraten. Mit Portwein ablöschen und mit Wildfond aufgießen. Petersilie hacken und zur Seite legen. Das Fleisch mochmals kurz in der Pfanne mit den Schalotten und den übrigen Zutaten leicht ziehen lassen.

Gebratener Grießstrudel

  • 250 g Milch
  • 40 g Butter
  • 80 g Grieß
  • 40 g Butter
  • 2 Eidotter
  • 125 g Sauerrahm
  • Kräuter der Saison
  • 2 Strudelteigblätter
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • Butter zum einstreichen

Milch, 40 g Butter und Grieß aufkochen. Quellen und auskühlen lassen. 40 g Butter und Eidotter schaumig schlagen. Diese Mischung sowie den Sauerrahm und die Kräuter unter den Grieß heben. Strudelteigblätter mit Butter einstreichen. Grießmasse auftragen und einrollen. Danach Strudel in Frischhaltefolie und in Alufolie einpacken, eine Stunde in heißem Wasser pochieren, danach auskühlen lassen. Gekochte Grießstrudel in Scheiben schneiden und in Butter goldgelb braten.

Preiselbeer-Ingwerschaum

  • 100 ml Milch
  • 100 ml Schlagobers
  • 20 g Ingwer gerieben
  • 2 EL Preiselbeeren
  • Salz, Pfeffer

Gemeinsam kurz aufkochen und mit dem Pürierstab aufmixen, bis ein Schaum entsteht.

Dann das Stroganoff und die gebratene Grießstrudel anrichten, einen Löffel Preiselbeer-Ingwerschaum daraufsetzen und mit der Petersilie garnieren.

Gasthaus "Zum Fröhlichen Arbeiter"
Quergasse 98, 7143 Apetlon
Tel.: +43 2175 22 18
gasthaus@froehlicherarbeiter.at
www.froehlicherarbeiter.at